zur Startseite
www.osteoporose.co.at - fundierte Informationen über Osteoporose
diese Website durchsuchen diese Seite druckerfreundlich ausdrucken Kontakt zur Startseite

Therapie und Prophylaxe > Steroidosteoporose (Glucocorticoid - induzierte O.)


Eine Glucocorticoid – Langzeittherapie kann zu einer schweren Osteoporose mit Frakturen führen.
Bei einer Gabe von > 5 mg Prednison – Äquivalent pro Tag über > 3 Monate werden präventive bzw. therapeutische Maßnahmen empfohlen. Vor allem in den ersten sechs Monaten nach Therapiebeginn, bei erheblichen Dosissteigerungen im Verlauf und bei hochdosierter Langzeittherapie ist mit einer signifikanten Knochendichteabnahme zu rechnen, was in der Behandlung zu berücksichtigen ist.
Der glukokorticoidinduzierte Knochenverlust hat mehrere Ursachen. Glucocorticoide führen am Beginn einer Therapie zu einer Steigerung der Knochenresorption. Steroide hemmen weiters die Proliferation und Funktion von Osteoblasten und steigern deren Apoptose. Sie bewirken dadurch eine verminderte Knochenneubildung. Sie führen gleichzeitig zu einer negativen Kalziumbilanz durch Hemmung der intestinalen Kalziumresorption und Steigerung der Harn – Kalzium – Ausscheidung. Der steroidinduzierte Hypogonadismus wirkt sich zusätzlich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus.
Zu den Präventivmaßnahmen bei Therapiebeginn bzw. Wiederbeginn (Prednison – Äquivalent von > 5mg pro Tag über drei Monate oder länger) gehören kalziumreiche Ernährung, Mobilisierung, Nikotinkarenz sowie Fraktur- und Sturzprophylaxe. Bei Vorliegen einer densitometrisch nachgewiesenen Verminderung der Knochendichte im Sinne einer Osteoporose ist eine Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D (500 bis 1000 mg Kalzium und 400 bis 1000 IE Vitamin D pro Tag) oder mit Vitamin D – Metaboliten in Kombination mit einer Bisphophonattherapie (Alendronat oder Risedronat) indiziert.
Bei Glucocorticoid-Dauertherapie und verminderter Knochendichte (Osteopenie, Osteoporose), präexistenten Frakturen oder hoher Steroiddosis (= oder > 15 mg Prednison – Äquivalent) sind Bisphophonate Mittel erster Wahl.
Eine Glucocorticoid-Dauertherapie bei normaler Knochendichte und Fehlen von Frakturen verlangt eine Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D und kurzfristige (Abstände von sechs bis zwölf Monaten) densitometrische Kontrollen.
Präventive bzw. therapeutische Maßnahmen sind für die gesamte Dauer der Steroidtherapie durchzuführen und auf die individuelle Situation des Patienten abzustimmen. Die Steroiddosis ist so niedrig wie möglich zu halten. Lokal angewandte Glucocorticoide (topisch, inhalativ) sollen bevorzugt werden. Die Langzeitgabe von Bisphosphonaten ist – wie bei anderen Indikationen – nach mehreren Jahren im Hinblick auf eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Behandlung zu überprüfen
Nach Beendigung der Steroidtherapie sollte eine Weiterbehandlung einer Osteoporose nach den allgemeinen Osteoporose – Therapierichtlinien erfolgen. Das „American College of Rheumatology“ empfiehlt die prophylaktische Bisphophonatgabe unabhängig von der Knochendichte, während der „Deutsche Dachverband für Osteologie“ Bisphophonate ab einer Knochendichte von T-Score kleiner oder gleich –1,5 oder bei einer präexistenten Fraktur empfiehlt.
Auf Grund der schwerwiegenden Folgen einer glucocorticoidinduzierten Osteoporose für die betroffene Patientengruppe und des eindeutigen Wirkmechanismus für die Alendronat- und Risedronat -Therapie in dieser Indikation sollte die Therapieentscheidung zwar nach individuellen Kriterien, aber auf keinen Fall restriktiv getroffen werden.



 
  zur StartseiteÜbersicht über die Seitenstruktur auf  dieser WebsiteKontaktImpressum HaftungsausschlussDiese Seite druckerfreundlich ausdruckenDiese Website durchsuchen