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Therapie und Prophylaxe > Schmerztherapie

Das Ziel einer suffizienten medikamentösen Schmerztherapie ist es, neben der Verminderung des subjektiven Leidensdruckes der Patienten eine baldige Mobilisierung und somit frühe Rehabilitation zu ermöglichen. Eine gute Schmerztherapie bei Osteoporose besteht in der Regel aus einer Kombination von medikamentöser Therapie und physikalischer Therapie.
Bei akuten Wirbelkörperfrakturen gehören neben der medikamentösen Schmerztherapie auch Bettruhe, und Stützkorsett zur Standardbehandlung. Zudem ist stets die Möglichkeit akuter orthopädischer Interventionen (Kyphoplastik oder Vertebroplastik ) zu überprüfen.

Die medikamentösen Behandlungsstrategien bei akutem und chronischem Schmerz sind unterschiedlich:

Akuter Schmerz
Beim akuten Schmerz wird initial eine hohe Analgetikadosierung angestrebt, um eine möglichst rasche Schmerzbefreiung zu erreichen. In Abhängigkeit vom erzielten Therapieerfolg wird nach Einhalten eines Plateaus in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf nach frühestens einer Woche mit einer langsamen Reduktion der Analgetikadosierung begonnen (Decrescendo-Strategie). Die medikamentöse Therapie wird in der Regel eine Kombinationstherapie von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR, ) und Opioiden sein. Die NSAR werden üblicherweise in der Standarddosis verabreicht, während sich die Opioid-Dosis an der Schmerzintensität orientiert. Die Vorsichtsmaßnahmen für eine NSAR-Therapie sind zu beachten (s.u.).

Chronischer Schmerz
Bei der Behandlung des chronischen Schmerzes empfiehlt sich das Einhalten einer Crescendo-Strategie. Beginnend mit einer niedrigen Dosierung wird die Dosis der Analgetika innerhalb weniger Tage allmählich gesteigert, bis die optimale schmerzstillende Wirkung erreicht ist. Auch hierbei stellen NSAR ()und Opioide die Basismedikation dar, wobei in dieser Indikation Medikamente mit Retardgalenik bevorzugt werden.

Adjuvante Schmerztherapie
Zusätzlich zu NSAR und Opioiden haben sich Muskelrelaxantien und Antidepressiva (Erhöhung der Schmerzschwelle) als ergänzende medikamentöse Schmerztherapie bewährt.
In diesem Zusammenhang sei aber darauf hingewiesen, dass mit Ausnahme der NSAR alle diese Medikamente bei entsprechend empfindlichen Patienten ausgeprägt sedierend wirken können, wodurch die Sturzgefahr (und damit die Frakturgefahr) deutlich erhöht sein kann.

Vorsichtsmaßnahmen bei NSAR ()
Die wahrscheinlich bedeutendste Nebenwirkung einer Therapie mit NSAR stellt die mögliche Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarm – Geschwüren samt eventueller Blutungskomplikation dar, was oftmals einen medikamentösen „Magenschutz“ notwendig macht.
Aus gastroenterologischer Sicht wird zur medikamentöse Ulkusprophylaxe einzig die Therapie mittels eines Protonenpumpen – Inhibitors (PPI) als suffizient angesehen.

Eindeutige Indikationen für eine medikamentöse Ulkusprophylaxe sind:
  • Ulcus-Anamnese
  • Alter über 60 Jahre
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Längerdauerende NSAR-Therapie ()
  • Gleichzeitige Antikoagulantientherapie
  • Mehrere verschiedene NSAR / gleichzeitige Therapie mit ASS
  • Männliches Geschlecht
Im Falle eines positiven Helicobacter pylori – Nachweises wird eine Eradikationstherapie empfohlen.
 
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